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Trainingsimpressionen
28. April 2022
24. Februar 2022
Sonntagslauf im Odenwald
24. April 2022
Die Samstags-Frühaufsteher
Samstags früh um 8 Uhr auf der BSA:
Bärenfels Heiligabend Marathon 2021
Deutschlands einziger vom DLV-genehmigter Volkslauf am 24.12.
Nach der Absage im letzten Jahr war es endlich wieder soweit – wir starteten auf der 8,5-km-Rundstrecke, die man 5. Mal absolvieren musste, um den Marathon zu erlaufen. Die Strecke vom Bärenfels-Lauf „Heiligabend Edition“ ist einzigartig, mit 1000 hm im An- und Abstieg und das am Heilig Abend.
Die Startunterlagen holten ich und Peijin um 8.00 Uhr ab unter den 2G-Regeln. Startschuss war um 8:30 Uhr, es nieselte leicht und leider sollte sich das auch die nächsten Stunden so hinziehen.
Es lief gut an … die erste Runde war ich auf dem 4. Platz, dann kämpfte ich mich vor auf den 3. Platz bis zur 5. Runde. Leider bekam ich durch die Kälte und das nasse Wetter Krämpfe. So schaffte ich es leider nicht, den 3. Platz zu halten, konnte mich aber wieder leicht fangen und verteidigte den 4. Platz am Ende in der Gesamtwertung und schaffte noch den 1. in meiner Altersklasse mit 3:33:27 Stunden.
Bei Peijin lief es auch sehr gut. Auf der Runde sah ich sie immer wieder und dass sie in Führung lag. Sie verteidigte ihre Platzierung und wurde 1. Frau gesamt und natürlich Ak. 1 mit 3:49:04 h.
Was für mich sehr positiv war – ich lief die Strecke 3 Minuten schneller als in 2018.
Wir hatten schöne Weihnachten 2021, bis nächstes Jahr Bärenfels.
Holger unterwegs im Schlamm
Trail de la Soup in Belgium
Sein Bericht:
Am 5.12.21 ging es morgens um 8:00 Uhr auf die Strecke in den Ardennen. Zuvor Startnummer abholen im abgegrenzten Bereich mit 2-G-Regel war kein Problem.
Das größere Problem kam auf mich und Peijin aber gleich zu:
45 km mit 1700 Höhenmetern und das alles auf matschigen Trails/Singletrails. Wir hatten Glück, denn das Wetter spielte mit, es kam wenigstens nichts mehr von oben herab.
Pünktlich um 8:00 Uhr, bei gefühlten eisigen Minusgeraden ging es erst mal flach für ca. 1-2 km los … dann aber sofort auf Singletrails bergauf. Die null Grad spürte man schon nicht mehr, es wurde warm.
Jeder lief sein Tempo und Peijin sah ich erst wieder im Ziel.
Das erste Malheur war meine Startnummer, da ging die Sicherheitsnadel auf und die hing Quasi nur noch am seidenen Faden. Aber als erfahrener Ultraläufer hat man immer Ersatz dabei und weiter ging es. Darauf folgten die Schnürsenkel. An einem Schuh löste er sich gefühlt 20mal und war voller Matsch.
Immer kurz vorm Ausrutschen hielt ich mich gerade so auf den Beinen. Bei 16-18k m kam dann eine Verpflegungsstelle. Dort trafen wir auf die Läufer der kürzeren Strecken.
Wir kamen widerholt am Fluss Ourthe vorbei oder liefen teilweise im Fluss. Mehrfach überquerten wir ihn auch. Nach ca. 25 km holte es mich dann von den Beinen mitten hinein in den Matsch. Meine ganze rechte Seite war durchweicht. Trotzdem ging es weiter.
Auch Seilpassagen, wo man sich hochziehen konnte, waren mit dabei. Dann kamen mehrfach kleine Bäche, die man durchqueren musste.
Man konnte sich nicht beschweren – die Strecke war abwechslungsreich 😉
Bei 33 km gab es die zweite Versorgung, die nutzte ich für einen Schluck Cola. Dann kamen die letzten Anstiege, bevor es oben nochmal auf freien Feldwegen richtig matschig wurde.
Es kamen die letzten 3 km und die gingen bergab und am Ende kam sogar wieder Asphalt bis ins Ziel.
Mit 5:10 Std. und Platz 40. Und dem AK 1. War ich sehr zufrieden.
Peijin hatte sich auch durch den Matsch gekämpft und lag ebenfalls auf der Nase (Foto).
Sie kam als 5. Frau ins Ziel mit 5:47 Std. und AK 1.
Wir sind in die Suppe reingefallen und haben dann über die Suppenschüssel geschaut. Belgien ist eine Reise wert, insbesondere die Trails sind einzigartig. Hier in unseren Mittelgebirgen findet man sowas nicht. Einfach hinfahren und ausprobieren.
Bericht im ZDF-Mittagsmagazin
08.12.2021
Ein weiterer Bericht über Holgers Geschichte, ca. ab Minute 45 geht es los:
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-mittagsmagazin/zdf-mittagsmagazin-vom-8-dezember-2021-100.html
SWR Sport: Holger Gremmers: Ein Leben auf extremen Wegen
Und wieder gibt es einen Bericht über Holger. 🙂
https://www.swr.de/sport/hintergrund/sporthelden-2021-trail-runner-holger-gremmers-100.html
SWR BW mit Holger beim Lauftreff
28.10.2021
SWR BW verbrachte einen Tag mit Holger und kam auch beim Lauftreff vorbei.
Holger im Mannheimer Morgen
Mannheimer Morgen vom 14. Oktober 2021 von Volker Endres
Vom Junkie zum Extremsportler
Der Mannheimer Holger Gremmers war mehr als ein Vierteljahrhundert abhängig. Heute legt der 53-Jährige bei Läufen mehr als 200 Kilometer zurück.
Mannheim. „Was ihr macht, ist kein Leben“ – das würde Holger Gremmers am liebsten allen Menschen sagen, die Drogen nehmen. Der 53-jährige Mannheimer weiß, wovon er redet. Mit 16 begann seine Rauschgiftkarriere, sie sollte erst mach über einem Vierteljahrhundert zu Ende gehen. Seit zehn Jahren ist Gremmers nicht nur clean, sondern Extremsportler. Bei seinem letzten Lauf hat er exakt 206 Kilometer und 10.000 Höhenmeter zurückgelegt.
Dieser Weg war nicht unbedingt vorgezeichnet. Früher hatte Gremmers für Sport nicht sonderlich viel übrig gehabt. „Wenn ich druff war, habe ich mir das höchstens im Fernsehen angeschaut“, sagt er und muss ob der Erinnerung an seine Vergangenheit lachen. Der ist Gremmers mittlerweile förmlich davongelaufen und hat sie weit hinter sich gelassen. Viel weiter, als es der mehr als 200 Kilometer lange Lauf „L’Infernal“ Ende September in den Vogesen mit ausdrücken könnte. Rund 44 Stunden hat er dafür gebraucht. Minuten oder gar Sekunden spielen bei dieser Strecke eine eher untergeordnete Rolle.
Gremmers war zufrieden mit sich. „Ich wollte zwischen 40 und 50 Stunden laufen“, sagt er. Geschlafen hat er in dieser Zeit nicht. „Ich habe nur mal knapp eine Viertelstunde gedöst.“ Eine Entziehungskur, die er im Rahmen einer Haftstrafe 2009 angetreten hatte, brachte die Wende. „Dort konnte man auch viel Sport treiben“, erzählt Gremmers. Im Schwarzwald war das, in der Nähe von Calw. „Es gab es einen Fünf-Kilometer-Lauf, auf den wir hintrainiert haben.“ Aus den fünf wurden zehn Kilometer, daraus der erste Marathon und schließlich die Extremläufe. „Diese Energie ist einfach in mir drin. Jetzt ist Laufen meine Sucht“, so der 53-Jährige. Und er hat die Vergangenheit nun immer mit dabei: Auf seinem Trikot prangt künftig auch der Schriftzug des Mannheimer Drogenvereins.
Dessen Geschäftsführer ist inzwischen Philip Gerber. Begonnen aber hat er vor vielen Jahren als Streetworker und Sozialarbeiter. Und lernte dabei Holger Gremmers kennen, begleitete den Süchtigen über viele Jahre. „Es war wohl eine Gerichtsauflage“, hat Gerber keine genaue Erinnerung mehr an das erste Treffen, wohl aber an die Person. „Er war nie ein typisches Mitglied der Drogenszene.“
Tatsächlich ging der gelernte Drucker Gremmers auch während seiner Sucht immer einer geregelten Arbeit nach. „Das war mein Selbsterhaltungstrieb“, sagt der Athlet heute. Das habe lange funktioniert, weil das Umfeld – Eltern und Arbeitgeber – ihn unterstützt hätten – „auch noch nach der ersten Verhaftung.“ Die habe aber noch nichts bewirkt. Statt einer Gefängnisstrafe ordnete das Gericht einen Drogenentzug an. „Aber selbst dort ist man an das Zeug gekommen.“
Besser wurde es erst nach abermaligen Vergehen 2009 – in Haft. Gremmers erinnert sich an seinen Wegbegleiter vom Drogenverein. „Ich habe ihn gefragt, ob der Verein mit auf das Trikot will.“ Philipp Gerber sieht es eher so, „dass Holger uns sponsort“. Immerhin sei der Läufer auch für andere Abhängige ein Beispiel, dass der Absprung in ein drogenfreies Leben gelingen kann. Ein solche führt Gremmers seit nunmehr zehn Jahren. Ich denke nie mehr daran, dass ich wieder etwas nehmen könnte“, sagt er. Im Gegenteil. Er lehnt alle Substanzen in seinem Körper ab.
„Als ich 2016 einen schweren Fahrradunfall hatte, wollte ich nicht einmal Schmerzmittel nehmen. Ich hatte Angst, davon wieder süchtig zu werden“, so Gremmers. Das sportliche Fahrradfahren gab er auf. „Triathlon war sowieso nie etwas für mich. Das ist schon am Schwimmen gescheitert“, erklärt der Mannheimer. Bleibt das Laufen. Und dem bleibt Gremmers mit ungebrochener Leidenschaft treu. „Ich laufe jeden Samstag 50 Kilometer, und sonntags dann noch einmal 30 oder 60.“ Die Strecke sei dabei fast egal.
Beim Pfalz-Trail über 80 Kilometer habe er sich einmal verlaufen.“ Er sei dann erst nach 90 Kilometern ins Ziel gekommen. Spaß hat es ihm trotzdem gemacht. Gremmers will die Lust am Laufen nicht nur seiner Läufergruppe aus Seckenheim (www.laufseggenelauf.de) weitergeben, sondern auch der Mannheimer Ortsgruppe des Deutschen Alpenvereins bei geführten Aktivitäten in der Pfalz und im Odenwald. Ganz zur Freude von Philip Gerber: „Es ist nicht alltäglich, dass jemand überhaupt den Ausstieg schafft. Aber mit Sport als Hilfe kann vielen gelingen“, sagt er.